Absichtslos fließen Körper und Klang zusammen zu einem Ganzen und doch zu Zweien.

Wohltuend habe ich den ägyptischen Tanz Raqs Sharqi 1998 bei meiner ersten Stunde empfunden. Nach und nach entwickelte sich eine tiefe Liebe zu diesem Tanz und der Musik. Besonders den Tänzerinnen Liza Wedgwood, Erna Fröhlich und Melanie Kalff verdanke ich einen tiefen Zugang zum Raqs Sharqi. Viele Reisen nach Ägypten veränderten meinen Tanz, weil sie hinzufügten, wie dieser in den Alltag und das Sein eingebettet ist. Die Fülle und der unergründliche Reichtum dieses Tanzes eröffnen sich für mich darin, ihn in all seinen Stilen (Shaabi, Saaidi, Baladi, Classical und Modern Sharqi, Courtly, Zar, nubischer Tanz) immer wieder neu zu erfahren, mich neu auf die Musik einzulassen und im Bewusstsein der traditionellen Form auch Bewegung abseits vertrauter Muster zu wagen.

 

Seit 2006 unterrichte ich in Berlin und trete mit tänzerischen Eigenproduktionen auf. Die erste entstand im Rahmen der Serie „ten times six“ der ada Studio und Bühne für zeitgenössischen Tanz, eine poetische Hommage zum Thema „Sehnsucht“ und dem Gedicht „Das Meer in mir“. 2013 eröffnete ich das Tanztheater „Hekates Traum“ in Berlin mit einer Produktion zu „Mozart meets Egypt“, die die Verbindungen östlicher und westlicher Tanzkultur aufzeigte. Auftritte zu verschiedenen Kulturfestlichkeiten wie dem Weltgebetstag der Frauen in Ägypten kamen hinzu. Als Tänzerin entwickele ich mit Musikern und Musikerinnen künstlerische Darbietungen. Als bekannte Autorin liegt mir dabei die Verschmelzung von Text und Tanz besonders am Herzen. Denn: Was Worte nicht sagen können, erzählt der Tanz, und was der Tanz nicht auszudrücken vermag, erfassen unsere Worte. Und beide sind Poesie.